Ein Redaktionsplan hilft dir dabei, den Überblick über neue Beiträge in deinem Blog zu behalten und dich selbst zu disziplinieren. Dabei geht es nicht nur um Regelmäßigkeit und Deadlines, die auch wirklich eingehalten werden, sondern auch darum, den richtigen Zeitpunkt für die Veröffentlichung wichtiger oder saisonaler Themen nicht zu verpassen.
Stattdessen sorgt oftmals das ganze Drumherum für Kopfzerbrechen, angefangen beim Brainstorming von Themen über die Wahl der Zielgruppe bis hin zur Optimierung von Blog-Beiträgen mit Keywords und Handlungsaufforderungen.
Trotzdem führt letztlich kein Weg daran vorbei, denn jeder einzelne Schritt ist notwendig, um gute – und vor allem erfolgreiche – Blogbeiträge zu schreiben.
Ich höre dich schon sagen: "Ja, aber ich bin eher so die Spontane und halte nicht viel von Planung. Ich möchte meine kreativen Ergüsse fließen lassen.”
Ganz ehrlich: Dabei schränkt dich ein Redaktionsplan nicht ein. Im Gegenteil. Er hilft dir dabei, deinen Ideen Struktur zu geben, damit sie nicht nur für dich, sondern auch für deine Leser fesselnd sind.
Kennst du diese Situation?
„Du beschließt, einmal pro Monat einen Artikel zu veröffentlichen. Ein Blick auf den Kalender zeigt: Es ist schon der 27. und es ist immer noch nichts online. Mist! Verzweifelst kramst du also in den Tiefen deines Gehirns nach einem tollen Thema. Das ist Stress pur.“
Diese Situation vermeidest du mit einem Redaktionsplan.
Sei mal ehrlich zu dir selbst:
Wenn nicht, kann der Grund dafür unter anderem darin liegen, dass du viel zu selten postest. Deine Leser erwarten regelmäßig spannende und vor allem aktuelle Inhalte – andernfalls verabschieden sie sich recht bald wieder.
Ein Redaktionsplan ist der Fahrplan für dein Content-Marketing. Du strukturierst damit die Inhalte aller deiner Kanäle (Blog, Social Media, Newsletter, etc.). Das bedeutet nicht nur deine Texte, sondern auch deine Videos oder Podcasts und Interviews.
Durch einen Redaktionsplan sorgst du auch dafür, dass die Erstellung und Veröffentlichung von aktuellem Content die gleiche Priorität gewinnt wie alle anderen Business-Aufgaben.
Mit einem Redaktionsplan weißt du genau, wann was online gehen soll und kannst bei Urlaub, Launches oder anderen wichtigen Terminen alles rechtzeitig fertig haben.
Und nein, du büßt damit keine Flexibilität ein (dein Plan ist nicht in Stein gemeißelt) und nein, das kostet nicht elendig viel Zeit. Sobald du im Flow bist und dich an die Planung gewöhnt hast, läuft alles fast von alleine.
Wenn du das hier liest, produzierst du deine Inhalte wahrscheinlich noch eher aus dem Bauch heraus. Das KANN funktionieren – tut es nur in den meisten Fällen leider nicht.
Schauen wir uns deshalb mal an, warum ein Redaktionsplan so wertvoll ist.
Eine große Herausforderung für Content-Marketer ist es, im ständigen Fluss neue Themen zu finden. Hier ist der Redaktionsplan eine große Hilfe:
Aus vielen bereits geplanten Tasks ergeben sich weitere Möglichkeiten für dein Content-Marketing. Wenn du beispielsweise ein neues Whitepaper oder eine Fallstudie erstellst, kannst du diese durch eine Reihe von Blog-Beiträgen begleiten.
Als Zusammenfassung einer Veranstaltung deines Unternehmens oder deiner Branche publizierst du dein E-Book mit den wichtigsten Informationen des Events. Dein Redaktionskalender zeigt dir solche Gelegenheiten auf einen Blick – und im Gegenzug auch, wann dir Themen zufliegen und wann du dich ins Zeug legen musst.
Einen Redaktionsplan zu erstellen, ist kein Hexenwerk, sondern Handwerk. Sprich: Es gibt klare Regeln und Vorgehensweisen.
Die Erstellung deines eigenen Redaktionskalenders geht Hand in Hand mit der Entwicklung einer Content-Marketing-Strategie.
Egal wie du vorgehst, dein Redaktionsplan braucht folgende Elemente:
Ganz wichtig: Was sollen deine Leser nach dem Lesen machen?
Einen Kommentar schreiben,
sich für den Newsletter anmelden,
ein Produkt kaufen?
Dein Text sollte auf dein Ziel abgestimmt sein.
Für wen genau schreibst du deinen Artikel?
Anfänger,
Fortgeschrittene,
Profis?
Welche Informationen und Events sind für diese wichtig?
Und welche mediale Aufbereitung wünschen sich deine realen und potenziellen Leser?
Was haben sie schon an Vorwissen?
Was musst du noch erklären?
Was sind ihre Herausforderungen?
Überlege auch, an welcher Stelle ihrer Customer Journey deine Leser gerade sind, damit du ihnen mit deinem Content bestmöglich helfen kannst.
Wann soll der Blogartikel auf deiner Website online gehen?
Verschwende am Anfang keine Zeit damit, schon den perfekten Titel finden zu wollen. Das ergibt sich während des Schreibens und ändert sich oft auch noch einmal. Lege hier also einen Titel fest, bei dem du genau weißt, worum es geht.
Welches Hauptkeyword und welche Nebenkeywords soll der Artikel abdecken? Was gibt deine Zielgruppe bei der Suche ein? Gibt es Synonyme / alternative Formulierungen, die du abdecken willst?
Worum soll es grob gehen? Gibt es Punkte, die du unbedingt erwähnen möchtest? Schreibe sie dir hier auf.
Den Plan zu erstellen, ist nicht kompliziert. In der Regel reicht eine einfache Excel-Tabelle aus, um wichtige Eckdaten für deine Veröffentlichungen festzuhalten.
In einem einfachen Redaktionskalender sind in der Regel folgende Punkte festgehalten:
Außerdem kann dein Redaktionsplan ein separates Brainstorming-Dokument enthalten, in dem du alle Ideen für dein Content-Marketing sammeln kannst. Sehr empfehlenswert ist auch eine Überschriften-Sammlung, die gleichzeitig als eine erweiterte Themenliste dienen kann.
Ungenutzte Potenziale im Redaktionsplan finden
Ein Redaktionsplan hilft dir jedoch nicht nur dabei, dein Content-Marketing besser zu organisieren, sondern verschafft dir auch eine gute Übersicht über deine Themenbreite.
Nach einiger Zeit erhältst du auf diese Weise eine umfassende Sicht auf deine Content-Erstellung und deine Content-Marketing-Strategie.
Welche Tools kann ich für meinen Redaktionsplan nutzen?
Es gibt unzählige Möglichkeiten deinen Redaktionsplan anzulegen, die alle ihre Berechtigung haben.
Wie so oft musst du deine Methode finden, mit der du dich am wohlsten fühlst. Verzweifle also nicht, wenn dein erster Versuch noch nicht zu 100 % erfolgreich ist.
Ich stelle dir heute vier bewährte Tools für deinen Content-Plan mit ihren Vor- und Nachteilen vor.
Offline-Planer / Kalender
Fangen wir ganz einfach an. Du nimmst dir einen Kalender und füllst ihn per Hand aus. Ob du dabei einen Buchkalender, einen Taschenkalender oder einen Wandkalender nimmst, ist ganz egal. Ich habe zu Beginn alles in meinen Tischkalender eingetragen.
Excel-Datei
Mit Variante zwei werden wir digital. Du legst dir einfach eine Excel-Tabelle an. Das Schöne ist: Dafür gibt es mittlerweile tolle Vorlagen, die dich direkt auf wichtige und kuriose „Feiertage“ hinweisen. Oder wusstest du schon, wann der Tag der Jogginghose ist?
Du hast hier die Möglichkeit sowohl deine Inhalte, als auch die Verbreitung (Blog, Social Media, Newsletter, …) an einem zentralen Ort zu planen.
Google Tabellen
Google Tabellen sind im Prinzip dasselbe wie Excel – nur eben in einer Cloud. Damit ist dein Redaktionsplan nicht mehr nur lokal auf deinem PC gespeichert, sondern du kannst von überall darauf zugreifen.
Trello
Die vierte Option ist ein Projektmanagement-Tool. Mein Herz schlägt für Trello: Es ist kostenlos, übersichtlich, leicht zu verstehen und einfach superpraktisch!
Und es gibt noch zahlreiche weitere Möglichkeiten. Finde deine!
Probiere einfach aus, was für dich am besten passt. Keines der Tools ist besser oder schlechter.
Wenn du deinen Redaktionsplan Anfang des Jahres erstellst, empfiehlt sich eine vierteljährliche Überprüfung und Aktualisierung.
Und nicht vergessen: Nur, weil es im Redaktionsplan steht, heißt das nicht, dass du nie wieder etwas an dem Thema verändern darfst.
Ich glaub du hast es schon gemerkt: Ich bin ein absoluter Planungs-Fanatiker! Ich freue mich immer schon darauf, wenn ich endlich wieder planen darf und kann es dann gar nicht mehr abwarten, bis ich den ganzen Inhalt endlich umsetzen darf.
Auch wenn du bisher kein großer Freund von Planungen warst, empfehle ich dir dringend, wenigstens eine grobe Redaktionsplanung zu machen. Damit sparst du dir Zeit und Nerven und produzierst Inhalte, die noch besser sind.