Vorteile eines Redaktionsplans und wie du ihn einfach erstellst

Renée Huwe • 24. Oktober 2022

Was sind die Vorteile eines Redaktionsplans und wie erstellst du ihn einfach und unkompliziert

Redaktionsplan, Content-Planung

Ein Redaktionsplan hilft dir dabei, den Überblick über neue Beiträge in deinem Blog zu behalten und dich selbst zu disziplinieren. Dabei geht es nicht nur um Regelmäßigkeit und Deadlines, die auch wirklich eingehalten werden, sondern auch darum, den richtigen Zeitpunkt für die Veröffentlichung wichtiger oder saisonaler Themen nicht zu verpassen.


Die größte Herausforderung für viele Blog-Betreiber ist oftmals gar nicht das Schreiben an sich. 


Stattdessen sorgt oftmals das ganze Drumherum für Kopfzerbrechen, angefangen beim Brainstorming von Themen über die Wahl der Zielgruppe bis hin zur Optimierung von Blog-Beiträgen mit Keywords und Handlungsaufforderungen. 


Trotzdem führt letztlich kein Weg daran vorbei, denn jeder einzelne Schritt ist notwendig, um gute – und vor allem erfolgreiche – Blogbeiträge zu schreiben.


Ich höre dich schon sagen: "Ja, aber ich bin eher so die Spontane und halte nicht viel von Planung. Ich möchte meine kreativen Ergüsse fließen lassen.” 

Ganz ehrlich: Dabei schränkt dich ein Redaktionsplan nicht ein. Im Gegenteil. Er hilft dir dabei, deinen Ideen Struktur zu geben, damit sie nicht nur für dich, sondern auch für deine Leser fesselnd sind.


Kennst du diese Situation?

„Du beschließt, einmal pro Monat einen Artikel zu veröffentlichen. Ein Blick auf den Kalender zeigt: Es ist schon der 27. und es ist immer noch nichts online. Mist! Verzweifelst kramst du also in den Tiefen deines Gehirns nach einem tollen Thema. Das ist Stress pur.“ 

Diese Situation vermeidest du mit einem Redaktionsplan.


Sei mal ehrlich zu dir selbst: 

 

  • Wie erfolgreich ist dein Content-Marketing? 
  • Hat dein Business-Blog eine treue Leserschaft?
  • Generiert dein Blog kontinuierlich neue Leser?

 


Wenn nicht, kann der Grund dafür unter anderem darin liegen, dass du viel zu selten postest. Deine Leser erwarten regelmäßig spannende und vor allem aktuelle Inhalte – andernfalls verabschieden sie sich recht bald wieder.


Was ist ein Redaktionsplan?


Ein Redaktionsplan ist der Fahrplan für dein Content-Marketing. Du strukturierst damit die Inhalte aller deiner Kanäle (Blog, Social Media, Newsletter, etc.). Das bedeutet nicht nur deine Texte, sondern auch deine Videos oder Podcasts und Interviews.


Durch einen Redaktionsplan sorgst du auch dafür, dass die Erstellung und Veröffentlichung von aktuellem Content die gleiche Priorität gewinnt wie alle anderen Business-Aufgaben.


Mit einem Redaktionsplan weißt du genau, wann was online gehen soll und kannst bei Urlaub, Launches oder anderen wichtigen Terminen alles rechtzeitig fertig haben.


Und nein, du büßt damit keine Flexibilität ein (dein Plan ist nicht in Stein gemeißelt) und nein, das kostet nicht elendig viel Zeit. Sobald du im Flow bist und dich an die Planung gewöhnt hast, läuft alles fast von alleine.


Warum ein Redaktionsplan nur Vorteile hat


Wenn du das hier liest, produzierst du deine Inhalte wahrscheinlich noch eher aus dem Bauch heraus. Das KANN funktionieren – tut es nur in den meisten Fällen leider nicht.


Schauen wir uns deshalb mal an, warum ein Redaktionsplan so wertvoll ist.

 

  • Du beugst Schreibblockaden vor: Ein völlig leeres Dokument und eine Deadline, die immer näher kommt. Aber dein Gehirn ist mindestens so leer wie das (virtuelle) weiße Blatt vor dir. Mit deinem Redaktionsplan kannst du wenigstens schon mal den Titel und die Keywords hinschreiben und mit der Recherche beginnen. Dann schreiben sich die Texte meistens wie von selbst.
  • Der Redaktionsplan verschafft dir einen Überblick, sodass du deine Ressourcen entsprechend planen kannst. Du behältst den Überblick
  • Was habe ich wann veröffentlicht? 
  • Welcher Artikel muss bis wann fertig sein? 
  • Und hab ich eigentlich schonmal über das Thema XY geschrieben? 
  • Wenn du auch deine schon abgearbeiteten Themen in deinem Plan archivierst, vermeidest du Doppelungen und musst nie lange suchen.
  • Dein Blog folgt einer Logik und deine Artikel bauen aufeinander auf. 
  • Fang bei den Basics an und arbeite dich langsam zu den Details vor. 
  • Damit du nicht von A zu F und zurück zu B springst, hilft eine gute Planung. So verringerst du auch das Risiko, dass deine Besucher dich verlassen, weil sie nach deinen Artikeln noch verwirrter sind als vorher.
  • Er hilft dir dabei, Wichtiges nicht zu vergessen – zum Beispiel Branchen-Events und Messen, Feiertage sowie saisonale Höhepunkte, etwa im Weihnachtsgeschäft oder zum Jahreswechsel. 
  • Jetzt wolltest du etwas über den Start in die Motorradsaison posten, aber es ist schon August? Du bist spät dran! ZU SPÄT. Damit dir das nicht wieder passiert, ist es sinnvoll, dir frühzeitig Gedanken über besondere Anlässe zu machen und sie mit in deine Planung einfließen zu lassen. So kannst du rechtzeitig mit den Vorbereitungen (z. B. Blogpost vorbereiten, Videos drehen) anfangen.
  • Übrigens: Halloween, Weihnachten und Ostern sind auch bald wieder dran! Diese Feiertage kommen ja immer sehr unerwartet.
  • Du behältst deinen Fokus: Wenn dein Content aufeinander aufbauen soll, darfst du dich nicht von den Milliarden Ideen ablenken lassen. Dein Redaktionsplan hilft dir dabei, deinen roten Faden immer fest im Blick zu haben.
  • Du weißt immer genau, worüber du als Nächstes schreibst: Mit einem Redaktionsplan setzt du dich nur einmal hin, sammelst und bringst alles in eine sinnvolle Reihenfolge. Du kannst dann später ohne langes Überlegen direkt mit dem Schreiben loslegen.
  • Du blogst regelmäßig: Regelmäßigkeit ist einer der Schlüssel zum Blog-Erfolg. Erstens lieben Google, Instagram, Pinterest & Co. es, wenn immer neuer Content kommt und zweitens wollen auch deine Leser immer wieder Neues von dir sehen.
  • Du kannst vorplanen: Du willst mit der Familie in den Urlaub. Was ist da mit deinem Blog? Natürlich kannst du auch hier eine Pause machen. ODER: Du bereitest alles vor und veröffentlichst Blogartikel (also hammermäßigen Content, der potenzielle Kunden auf dich aufmerksam macht) während du am Strand liegst. Ohne deinen Laptop aufklappen zu müssen. Mit einem Redaktionsplan weißt du genau, wann was online gehen soll und kannst bei Urlaub, Launches oder anderen wichtigen Terminen alles rechtzeitig fertig haben.
  • Wenn du deine Inhalte planst, weißt du genau, bis wann was fertig sein muss und kannst die Content-Erstellung entsprechend in deine To-dos eingliedern.

 


Mit einem Redaktionsplan leichter Themen finden


Eine große Herausforderung für Content-Marketer ist es, im ständigen Fluss neue Themen zu finden. Hier ist der Redaktionsplan eine große Hilfe:


Aus vielen bereits geplanten Tasks ergeben sich weitere Möglichkeiten für dein Content-Marketing. Wenn du beispielsweise ein neues Whitepaper oder eine Fallstudie erstellst, kannst du diese durch eine Reihe von Blog-Beiträgen begleiten.

Als Zusammenfassung einer Veranstaltung deines Unternehmens oder deiner Branche publizierst du dein E-Book mit den wichtigsten Informationen des Events. Dein Redaktionskalender zeigt dir solche Gelegenheiten auf einen Blick – und im Gegenzug auch, wann dir Themen zufliegen und wann du dich ins Zeug legen musst.


Wie erstelle ich einen Redaktionsplan?


Einen Redaktionsplan zu erstellen, ist kein Hexenwerk, sondern Handwerk. Sprich: Es gibt klare Regeln und Vorgehensweisen.


Die Erstellung deines eigenen Redaktionskalenders geht Hand in Hand mit der Entwicklung einer Content-Marketing-Strategie.


Egal wie du vorgehst, dein Redaktionsplan braucht folgende Elemente:


 

  • Ziel

 

Ganz wichtig: Was sollen deine Leser nach dem Lesen machen? 

Einen Kommentar schreiben, 

sich für den Newsletter anmelden, 

ein Produkt kaufen? 

Dein Text sollte auf dein Ziel abgestimmt sein.


 

  • Zielgruppe

 

Für wen genau schreibst du deinen Artikel? 

Anfänger, 

Fortgeschrittene, 

Profis? 

Welche Informationen und Events sind für diese wichtig? 

Und welche mediale Aufbereitung wünschen sich deine realen und potenziellen Leser?

Was haben sie schon an Vorwissen? 

Was musst du noch erklären? 

Was sind ihre Herausforderungen?

Überlege auch, an welcher Stelle ihrer Customer Journey deine Leser gerade sind, damit du ihnen mit deinem Content bestmöglich helfen kannst.


 

  • Veröffentlichungsdatum

 

Wann soll der Blogartikel auf deiner Website online gehen? 

 

  • Arbeitstitel

 

Verschwende am Anfang keine Zeit damit, schon den perfekten Titel finden zu wollen. Das ergibt sich während des Schreibens und ändert sich oft auch noch einmal. Lege hier also einen Titel fest, bei dem du genau weißt, worum es geht.

 

  • Keywords

 

Welches Hauptkeyword und welche Nebenkeywords soll der Artikel abdecken? Was gibt deine Zielgruppe bei der Suche ein? Gibt es Synonyme / alternative Formulierungen, die du abdecken willst?

 

  • Inhalt

 

Worum soll es grob gehen? Gibt es Punkte, die du unbedingt erwähnen möchtest? Schreibe sie dir hier auf.


Den Plan zu erstellen, ist nicht kompliziert. In der Regel reicht eine einfache Excel-Tabelle aus, um wichtige Eckdaten für deine Veröffentlichungen festzuhalten.


Was gehört in einen Redaktionsplan?


In einem einfachen Redaktionskalender sind in der Regel folgende Punkte festgehalten:


 

  • das geplante Datum deiner Veröffentlichung
  • das Thema des Beitrags
  • die Ziel-Persona der Veröffentlichung
  • das erforderliche Format (Artikel, Blog-Post, Interview, E-Book, Whitepaper etc.)
  • die gewünschten Keywords (wenn möglich, über die Google-Keyword-Analyse)
  • der eingesetzte Call-to-Action (Newsletter, Downloads, Recherchen etc.)
  • der Status jedes einzelnen Projekts

 


Außerdem kann dein Redaktionsplan ein separates Brainstorming-Dokument enthalten, in dem du alle Ideen für dein Content-Marketing sammeln kannst. Sehr empfehlenswert ist auch eine Überschriften-Sammlung, die gleichzeitig als eine erweiterte Themenliste dienen kann.

Ungenutzte Potenziale im Redaktionsplan finden


Ein Redaktionsplan hilft dir jedoch nicht nur dabei, dein Content-Marketing besser zu organisieren, sondern verschafft dir auch eine gute Übersicht über deine Themenbreite.


 

  • Hast du alle relevanten Themen abgedeckt? 
  • Welche wichtigen Themen fehlen bisher? 

 

Nach einiger Zeit erhältst du auf diese Weise eine umfassende Sicht auf deine Content-Erstellung und deine Content-Marketing-Strategie.

Welche Tools kann ich für meinen Redaktionsplan nutzen?

Es gibt unzählige Möglichkeiten deinen Redaktionsplan anzulegen, die alle ihre Berechtigung haben.


Wie so oft musst du deine Methode finden, mit der du dich am wohlsten fühlst. Verzweifle also nicht, wenn dein erster Versuch noch nicht zu 100 % erfolgreich ist.


Ich stelle dir heute vier bewährte Tools für deinen Content-Plan mit ihren Vor- und Nachteilen vor.


Offline-Planer / Kalender

Fangen wir ganz einfach an. Du nimmst dir einen Kalender und füllst ihn per Hand aus. Ob du dabei einen Buchkalender, einen Taschenkalender oder einen Wandkalender nimmst, ist ganz egal. Ich habe zu Beginn alles in meinen Tischkalender eingetragen.


Excel-Datei

Mit Variante zwei werden wir digital. Du legst dir einfach eine Excel-Tabelle an. Das Schöne ist: Dafür gibt es mittlerweile tolle Vorlagen, die dich direkt auf wichtige und kuriose „Feiertage“ hinweisen. Oder wusstest du schon, wann der Tag der Jogginghose ist?

Du hast hier die Möglichkeit sowohl deine Inhalte, als auch die Verbreitung (Blog, Social Media, Newsletter, …) an einem zentralen Ort zu planen.


Google Tabellen

Google Tabellen sind im Prinzip dasselbe wie Excel – nur eben in einer Cloud. Damit ist dein Redaktionsplan nicht mehr nur lokal auf deinem PC gespeichert, sondern du kannst von überall darauf zugreifen.


Trello

Die vierte Option ist ein Projektmanagement-Tool. Mein Herz schlägt für Trello: Es ist kostenlos, übersichtlich, leicht zu verstehen und einfach superpraktisch!

 

  • Im ersten Schritt meldest du dich an. Wenn du dann auf dein Dashboard kommst, kannst du deine Boards anlegen. Ich empfehle dir, für jeden Kanal ein eigenes Board anzulegen. Bei mir gibt es z. B.: Blog, Newsletter, Instagram, LinkedIn und Pinterest.
  • Auf den einzelnen Boards kannst du dann Listen (=Oberkategorien) erstellen. Je nach Kanal können sie ganz unterschiedlich sein. Bei einem Blog bietet sich die Kanban-Methode (Geplant – in Produktion – erledigt) an.
  • Die Listen füllst du dann mit Karten. Was genau die Karten sind, hängt natürlich von den Listen ab. Jede Karte kannst du mit einem Label (z. B. für verschiedene Content-Kategorien) und einer Deadline versehen. Wenn du das Kalender-Power-up aktivierst, siehst du sogar auf einen Blick, wann was fällig ist.
  • Um dir die Arbeit zu erleichtern, kannst du die einzelnen Karten ganz einfach per Drag-and-drop verschieben. 
  • Fängst du mit einem neuen Artikel an, ziehst du ihn einfach in die nächste Liste rüber. Willst du deine „Geplant“-Liste wieder auffüllen, ziehst du einfach passende Ideen rüber.
  • Du kannst auch die Dateien, in denen du z. B. deinen Entwurf hast, mit der entsprechenden Karte verknüpfen.

 

Und es gibt noch zahlreiche weitere Möglichkeiten. Finde deine!


Probiere einfach aus, was für dich am besten passt. Keines der Tools ist besser oder schlechter.


Wenn du deinen Redaktionsplan Anfang des Jahres erstellst, empfiehlt sich eine vierteljährliche Überprüfung und Aktualisierung.


Und nicht vergessen: Nur, weil es im Redaktionsplan steht, heißt das nicht, dass du nie wieder etwas an dem Thema verändern darfst.


Fazit

Ich glaub du hast es schon gemerkt: Ich bin ein absoluter Planungs-Fanatiker! Ich freue mich immer schon darauf, wenn ich endlich wieder planen darf und kann es dann gar nicht mehr abwarten, bis ich den ganzen Inhalt endlich umsetzen darf.


Auch wenn du bisher kein großer Freund von Planungen warst, empfehle ich dir dringend, wenigstens eine grobe Redaktionsplanung zu machen. Damit sparst du dir Zeit und Nerven und produzierst Inhalte, die noch besser sind.




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