Als introvertierte Selbständige, die nicht gern im Rampenlicht steht, fällt es dir vermutlich schwer, ständig sichtbar zu sein und Werbung für deine Dienstleistung zu machen. Dabei ist dir auch klar, dass dein Business darunter leidet, wenn du nicht ausreichend Marketing betreibst. Du kennst sicher den Spruch „Wer nicht wirbt, der stirbt". Im Zusammenhang mit deinem Business bedeutet das, dass du keine Aufträge an Land ziehst und keine Kunden findest, wenn du keine Werbung machst und unsichtbar bleibst. Die Kolleginnen, die ordentlich die Werbetrommel rühren, bekommen häufiger Kundenanfragen und werden öfter empfohlen.
Aber keine Sorge! Auch als introvertierte Person kannst du Marketing betreiben. Es gibt viele Marketing-Maßnahmen, die sich ideal für schüchterne und zurückhaltende Selbständige eignen. Diese Marketing-Tipps findest du in diesem Beitrag.
Bevor ich dir meine Marketing-Tipps für introvertierte Selbständige verrate, werden wir gemeinsam herausfinden, ob du wirklich introvertiert bist.
Was bedeutet überhaupt introvertiert zu sein?
"Introvertiert" ist ein Begriff aus der Psychologie, der ein Persönlichkeitsmerkmal beschreibt. Eine introvertierte Person zeichnet sich durch bestimmte Verhaltensweisen und Eigenschaften aus:
Bezogen auf die Selbständigkeit kann es also bedeuten, dass du im Bereich Social Media eher zurückgezogen handelst. Für dich ist es vermutlich unvorstellbar, ständig eine Story für Instagram aufzunehmen und darin zu sprechen. Es kann auch sein, dass dich Social Media generell überfordert, weil du ständig Input von anderen Profilen bekommst.
Netzwerk-Events und Kongresse können für dich anstrengend sein, weil du dort auf große Menschenmassen triffst und ständig im Austausch bist.
Eine weitere Sache, die dich als introvertierte Selbständige anstrengt, könnte die Kommunikation und das ständige Kennenlernen von weiteren Virtuellen Assistenten sein. Dein Netzwerk erweitert sich laufend durch Facebook-Gruppen, online-Meetings und kostenlosen Challenges. Du hast vermutlich lieber einen kleinen Kreis an Business-Buddys statt große Ansammlungen von Gleichgesinnten.
Die genannten Punkte dienen nur als Orientierung, aber letztendlich ist es entscheidend, dass du eine individuelle Marketingstrategie entwickelst, die zu deinen persönlichen Stärken und Zielen passt.
Als introvertierte Selbständige solltest du ein paar Dinge in deinem Marketing anders machen, als deine extrovertierten und ausdrucksstarken Kolleginnen. Vermutlich sind Marketing-Maßnahmen wie Instagram Storys, Social Media live Videos, Gastauftritte in Podcast und Video-Interviews nicht gerade deine bevorzugten Maßnahmen.
Wenn dir das alles zu laut und zu anstrengend ist, dann sind die folgenden Werbemaßnahmen ideal für dich als introvertierte Geschäftsfrau.
Ein eigener Blog ist eine großartige Möglichkeit, um deine Expertise und dein Wissen zu präsentieren. Schreibe regelmäßig informative Artikel zu relevanten Themen für deine Zielgruppe. Nutze dabei deine Stärken als introvertierte Person, indem du dich auf gründliche Recherche, fundierte Analysen und tiefgründige Inhalte konzentrierst. Baue eine treue Leserschaft auf, die von deinem Know-how und deiner Zuverlässigkeit überzeugt ist.
Ein Blog hat darüberhinaus natürlich noch viele weitere Vorteile. Durch regelmäßiges Bloggen kannst du deine Online-Sichtbarkeit erhöhen. Indem du relevante Inhalte veröffentlichst und diese für Suchmaschinen optimierst, kannst du mehr organische Suchergebnisse erzielen und neue Besucher auf deine Website ziehen. (So sparst du dir die Kaltakquise per Telefon.)
Blogartikel haben übrigens eine längerfristige Wirkung im Vergleich zu sozialen Medien oder anderen kurzlebigen Inhalten. Ein gut geschriebener und optimierter Blogbeitrag kann über einen längeren Zeitraum hinweg Traffic generieren und für deine Marke werben.
Sobald jemand auf einen interessanten Blogartikel stößt und darüber auf deine Website kommt, kannst du dieser Person weitere Handlungsaufforderungen anbieten (z. B. einen kostenlosen Download verbunden mit der Eintragung in deinen Newsletter oder die Buchung eines kostenlosen Erstgesprächs).
Egal ob du introvertiert oder extrovertiert bist - ein eigener Blog für dein Business ist immer ratsam. Aber gerade für introvertierte Menschen ist es eine ideale Marketingmaßnahme. Vergiss nicht, am Ende jedes Blogartikels je einen passenden Call-to-Action einzufügen. Darin kannst du auf kostenlose Downloads, kostenpflichtige Angebote, andere Blogartikel zum Thema oder eine spezielle Unterseite deiner Webseite verweisen sowie zur Kontaktaufnahme auffordern.
Diese Maßnahme nennt sich Content Recycling. Content Recycling bezieht sich auf die Wiederverwendung und Neugestaltung von bereits erstelltem Content, um ihn auf verschiedenen Plattformen oder in unterschiedlichen Formaten erneut zu präsentieren. Anstatt jedes Mal komplett neue Inhalte zu erstellen, nutzt du vorhandene Blogartikel, um diese weiterzuverwenden. Das spart Zeit und Nerven und ergibt einen roten Faden in deinem gesamten Außenauftritt.
Du kannst Auszüge aus bereits veröffentlichten Blogartikeln erneut auf Plattformen wie Facebook, Instagram oder LinkedIn teilen, um eine größere Reichweite zu erzielen und neue Zielgruppen anzusprechen. Ich empfehle dir auch, zu jedem Blogartikel mehrere Pins auf Pinterest zu erstellen. So kannst du deinen Blog in dieser visuellen Suchmaschine promoten.
Versuche dabei immer wieder, den vorhandenen Inhalt deiner Blogartikel in verschiedene Formate umzuwandeln. Erstelle basierend auf deinem Blogartikel regelmäßig Infografiken, kürzere Checklisten, Karussell-Beiträge oder Kurzvideos wie Reels oder YouTube Shorts.
Außerdem kannst du in kleinerem Umfang auch passende Inhalte anderer Experten teilen. Das nennt sich Content-Curation. Wähle Inhalte von Experten mit derselben Zielgruppe aber einem etwas anderen Angebot. Beispielsweise kannst du als Anbieter von Coachings für berufstätige Mütter die Inhalte eines Ernährungsberaters für Mütter und Kinder teilen.
Du hast sicherlich mitbekommen, dass Instagram Reels für den schnelleren Aufbau von Follower sorgt. Reels sind zur Zeit die Geheimwaffe für organisches Wachstum auf Instagram. Mit Reels erreichst du Menschen auf Instagram, dir dir noch nicht folgen (anders als Storys zum Beispiel) und es lohnt sich sehr, dass du dich mit dieser Beitragsart auseinandersetzt.
Jetzt denkst du vielleicht, dass du in Reels lustige Sachen machen musst oder - noch schlimmer - dich filmen und dabei sprechen solltest. Nicht unbedingt, denn du kannst für Reels auch ganz einfach Stock Videos nehmen.
Stock Videos für Reels findest du auf Canva oder Stock Plattformen wie Shutterstock. Ein weitere Vorteil ist, dass Stock Videos von erfahrenen Videografen oder Filmproduktionsunternehmen produziert werden und eine hohe Qualität in Bezug auf Bildauflösung, Belichtung, Komposition und Bildstabilisierung bieten.
Du hast keine Vorstellung davon, wie du Reels mit Stock Videos erstellen kannst? Schau dir meine Beispiele von Reels mit Stock Videos an (... oder …).
Eine weitere Möglichkeit, Reels zu erstellen ohne dabei dich selbst zu filmen, sind eigene Videos, die deine Arbeitsumgebung zeigen. Ich habe dazu ebenfalls ein Beispiel. Hier siehst du, wie ...
Du musst also nicht unbedingt dich selbst filmen, wenn du Reels erstellen und posten willst. Nutze Stock Videos, Fotos oder eigene Videos, auf welchen du nicht zu sehen bist.
Ein regelmäßiger Newsletter ist ein leiser, aber wirkungsvoller Weg, um in Kontakt mit potenziellen Kunden zu bleiben. Gestalte ansprechende E-Mails, in denen du wertvolle Inhalte, Branchennews, Tipps und Ressourcen teilst. Nutze deine Stärken in der schriftlichen Kommunikation, um informative und gut strukturierte Newsletter zu erstellen. Verwende eine persönliche und authentische Sprache, um eine Verbindung zu deinen Lesern aufzubauen.
Um eine E-Mail-Liste aufzubauen, kannst du (wie oben erwähnt) im Vorfeld einen Lead Magneten (auch Freebie genannt) anbieten. Über eine kostenlose Checkliste oder ein gratis E-Book kannst du die E-Mail Adresse von Interessenten sammeln und diesen regelmäßige Newsletter schicken. Du kannst am Ende der dazu passenden Blogartikel und Social-Media-Beiträge eine Handlungsaufforderung zum Download einfügen.
Falls du dich fragst, was du in den Newsletter schreiben sollst, kommt hier ein ultimativer Tipp: Erstelle regelmäßig Blogbeiträge (siehe oben) und versende einen Auszug des Beitrags an deine Newsletter-Liste. Ergänze den Newsletter durch persönliche Geschichten und Erfahrungen, so dass deine Abonnenten einfach ein bisschen mehr bekommen, als die zufälligen Website-Besucher. Füge Empfehlungen für Tools und Zeitspartipps hinzu.
Gehe auch in den Austausch mit deinen Lesern durch Umfragen. So lernst du deine Zielgruppe besser kennen und kannst dein Marketing und dein Angebot anpassen.
Der Newsletter ist auch eine perfekte Möglichkeit, neue Dienstleistungen und Produkte sowie Aktionen zu bewerben. Nicht umsonst heißt es: Das Geld liegt in der E-Mail Liste!
Wenn du gerne Grafiken erstellst, kannst du Infografiken sowohl für deine Blogartikel als auch für Social-Media-Beiträge oder als kostenloses Schnupperangebot nutzen. Auch Listen und Pläne sind immer sehr beliebt.
Fazit: Wenn du dein Marketing auf deine introvertierte Persönlichkeit abstimmst, fällt es dir leichter, sichtbar zu werden und du erreichst die richtigen Personen. Viel Erfolg.
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