Bei den Trends 2023 dreht sich alles darum, zu
zeigen, statt zu erzählen. Grafiken rücken in den Mittelpunkt des E-Mail-Designs, mit Produktfotos, die auf der Seite schweben, Farben, die ein größeres Risiko eingehen, und Animationen, die ins Scheinwerferlicht drängen.
Auch wenn es zum Teil natürlich darum geht, Aufmerksamkeit zu erregen, könnten diese Trends auch ein Zeichen dafür sein, dass die Menschen sich mehr nach
Unterhaltung
sehnen als nach kalten, harten Fakten. Nach Jahren der Pandemie und Wirtschaftskrise sind diese E-Mail-Design-Trends eine Reaktion auf die aktuelle Zeit. Sie zeigen eine kollektive Sehnsucht nach Rebellion und ein Verlangen nach Freiheit.
Insgesamt sorgen diese E-Mail-Trends für
Unterhaltung, unbeschwerten
Spaß
und vor allem umwerfende
Grafiken
in unseren E-Mails 2023.
E-Mail-Design-Trend 1: Schwebende Produkte
Angesichts der Tatsache, dass weniger als 20 % aller E-Mails überhaupt geöffnet werden – ganz zu schweigen gelesen – tragen Bilder die Verantwortung, sofortige Aufmerksamkeit zu erregen und zu erklären, worum es bei einem Produkt geht. Damit diese Bilder noch mehr Wirkung erzielen, setzen Designer und Designerinnen auf
Produktfotos, die in der Luft zu schweben scheinen.
Dieser Stil ist ein todsicherer Weg, das Produktfoto zum wichtigsten Inhalt der Mail zu machen. Das Bild ist nicht nur groß, sondern beinahe transzendent und schwebt über den irdischen Anliegen des Rests der E-Mail. Auch wenn diese Produkte unmöglich schweben können, vermitteln sie ein Gefühl von dreidimensionaler Realität. Sie zeigen, wie das Produkt tatsächlich aussehen könnte, und wirken so real, dass die Menschen das Gefühl haben, sie könnten durch den Bildschirm hindurchgreifen und es anfassen. All das trägt bei der passenden Zielgruppe zum Verkaufsabschluss bei.
Vorsicht: Wenn deine Zielgruppe eher traditionell ist und Texte bevorzugt, könnte es schiefgehen.
E-Mail-Design-Trend 2: Unregelmäßige Rahmen
3D-Realismus ist nur ein möglicher Stil, um im Jahr 2023 E-Mails zu gestalten. Ein weiterer besteht darin, den
Rahmen des Bildes selbst neu zu interpretieren. Während einfache Rahmen wie Quadrate und Rechtecke am häufigsten für digitale Bilder verwendet werden, setzen viele E-Mails auf unregelmäßige Rahmen, zum Beispiel in Form von Sternen, Pillen und anderen, verrückteren Varianten.
Dieser Trend sorgt für eine witzige und verspielte Ästhetik, die an Basteleien erinnert. Der Effekt wird durch leuchtende Farben, Duotone-Effekte und ungewöhnliche Platzierungen noch verstärkt, ganz so, als wären die Bilder wie in einem Stickeralbum aufgeklebt worden. Das Ergebnis ist eine lockere, jugendliche Komposition, die die Leser und Leserinnen nostalgisch an die Kindheit denken lässt. Der Trend bietet den Menschen die Möglichkeit, dem derzeitigen Zustand der Welt zu entfliehen und in den Erinnerungen und dem Trost der Vergangenheit Zuflucht zu finden.
Wenn dies zu deinen Produkten, deiner Zielgruppe und deiner Markenbotschaft passt, kannst du deinem Newsletter so einen neuen Look verpassen.
E-Mail-Design-Trend 3: Überlagernde Schrift
Neben der Betreffzeile einer E-Mail ist die
Überschrift
eines der wichtigsten Textelemente. Doch es reicht für Überschriften nicht immer, groß und auffällig zu sein – sie müssen sich kunstvoll vom E-Mail-Design abheben. Der diesjährige Trend zur Gestaltung von Überschriften ist wohl einer der widersprüchlichsten: Designer und Designerinnen kreieren dynamische Überschriften, die Bilder, Farben und sogar anderen Text überlagern.
Während diese unerwartete Überlagerung grundsätzlich ein optischer Hingucker ist, wird mit ihr auch bewusst der Text verdeckt. In welchem Umfang, variiert dabei von Fall zu Fall: Dieser Trend reicht von dezent bis hin dazu, dass der Text komplett unlesbar wird. Alles hängt davon ab, was der Designer oder die Designerin erreichen möchte. Wenn der eigentliche Inhalt des Textes das Wichtigste ist, kann eine leichte Überlagerung einfach dafür sorgen, dass die Überschrift auffälliger wird. Wenn die Markenpersönlichkeit wichtiger ist, kann eine extremere Überlagerung wie ein Regelbruch, chaotisch und ausdrucksstark wirken.
In jedem Fall lässt dieser Trend die Grenzen zwischen Zeichen, Text und Grafiken verschwimmen und macht aus der E-Mail ein Kunstwerk, das ein weltweites Gefühl der Rebellion gegen das aktuelle wirtschaftliche Umfeld und politische Klima widerspiegelt.
Es besteht jedoch die Gefahr, dass die Lesbarkeit abnimmt. Sei also vorsichtig und übertreibe es nicht. Denke daran, Überlagerungen sind nicht barrierefrei.
E-Mail-Design-Trend 4: Farbenfrohe und gemusterte Schlagschatten
Der Schlagschatten ist eines der am häufigsten eingesetzten Designelemente und eignet sich, um Buttons einen Hauch von "Skeuomorphismus" zu verleihen, wodurch es so wirkt, als würde sich dort anstelle eines Links ein physischer Schalter befinden. Die neue Welle von Schlagschatten ist in Volttonfarben und Mustern gehalten. Sie lassen die Seitenelemente durch einen kräftigen Umriss herausstechen. Dieser Trend ist eine Fortsetzung der Trends des vergangenen Jahres, dessen Farbblöcke und dezenten Memphis-Muster an die 90er erinnern. Obwohl der Effekt abgeschwächt ist, schimmert etwas Nostalgie durch und erinnert die Menschen an eine unschuldige und ausgelassene Vergangenheit.
Als Skeuomorphismus bezeichnet man eine Gestaltungstechnik in der reale Gegenstände und Materialien digital nachgebildet werden. Diese Objekte werden für die Funktion zwar nicht benötigt, sie lassen eine Benutzeroberfläche (z. B. eine Website oder App) aber echter wirken.
Dieser Trend ist relativ leicht umsetzbar und in vielen Designs ohne Probleme einzufügen. Wenn du also mehr Aufmerksamkeit auf deine Buttons lenken willst, probiere es mit den bunten Schlagschatten.
E-Mail-Design-Trend 5: Vermischte Stile und Designtechniken
Es ist eine allgemein bekannte Weisheit, dass ein gutes Design auf einen Stil setzt und bei diesem bleibt. 2023 jedoch sehen wir in vielen E-Mail-Designs eine Mischung gegensätzlicher Designtechniken – vor allem eine Kombination aus einfachen Kritzeleien und professionellen Fotos.
Der Reiz hier ist sowohl praktischer als auch emotionaler Natur. Auf der praktischen Seite erzeugt dieser Trend einen Kontrast und lässt Produktfotos herausstechen, da sie illustrativen Elementen gegenübergestellt werden. Auf der anderen Seite ist die Kombination ungewöhnlich: Sie kann nur in unserer Vorstellung existieren, in einem Raum, der nicht von den beunruhigenden weltweiten Ereignissen der realen Welt beeinträchtigt wird. Durch die Verschmelzung von Fantasie und Realität bekommen wir das Beste aus beiden Welten: eine neue Welt nach unseren eigenen Vorstellungen.
Letzten Endes sind es die cartoonartigen, farbenfrohen und fließenden Eigenschaften dieser Kritzeleien, die dafür sorgen, dass sich die E-Mail weniger förmlich und freundlicher anfühlt. So wird sie zu mehr als nur einer E-Mail – etwas, das eher einem kleinen Zettel ähnelt, der im Unterricht zwischen Freunden ausgetauscht wird.
Hier hängt es wieder sehr stark von deiner Zielgruppe und deinem Markenimage ab, ob es passt oder nicht. Willst du mehr Leichtigkeit, dann probiere es aus.
E-Mail-Design-Trend 6: Animierte Produktdarstellungen
Wir haben gesehen, wie schwebende Bilder Produktfotos neues Leben einhauchen können, aber nichts erweckt ein Bild so zum Leben wie eine Animation. 2023 werden Animationen für Produktdarstellungen in E-Mails genutzt, die das Produkt in Aktion zeigen und gleichzeitig ein umwerfendes Spektakel bieten.
Damit die E-Mails nicht zu groß werden, sind diese Animationen oftmals extrem simpel und bestehen gerade mal aus einer Handvoll Fotos. Ein Vorteil dieses Stils ist, dass er an Stop-Motion erinnert. Die Animationen sind so in vielerlei Hinsicht ungewöhnlicher und daher stylischer als klassische Animationen. Die langsamere Geschwindigkeit von Stop-Motion sorgt dafür, dass die Leute der E-Mail mehr Zeit widmen und sich die ganze Animation ansehen. Stop-Motion hat zudem etwas Grobes und Unpräzises an sich, was bei den Leuten gut ankommen kann, die keine Lust mehr auf etwas zu Professionelles und Ausgefeiltes haben und lieber etwas Bodenständiges wollen, mit dem sie sich identifizieren können.
Der Effekt kann faszinierend sein, wenn sich die Produkte von selbst in einem koordinierten Tanz bewegen. Aber der eigentliche Vorteil besteht natürlich darin, dass dieser Trend auf rein visuelle Weise zeigt, wie das Produkt aussieht und funktioniert. So kannst du deinen Verkaufs-E-Mails eine frische Note verleihen.
E-Mail-Design-Trend 7: leuchtende und auffallende Farbschemata
Mit dem Krieg, der Pandemie und der Inflation auf jedem Nachrichtenkanal können wir alle ein bisschen Heiterkeit gebrauchen. Deshalb setzen die E-Mail-Trends 2023 voll auf leuchtende Farben.
Farbe an sich ist von Natur aus mit Emotionen verbunden und eine fröhliche Farbe kann der schnellste Weg sein, um den Lesern und Leserinnen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Dieser Trend begnügt sich auch nicht mit ein paar Farbspritzern hier und da – er badet die komplette E-Mail in leuchtenden Farben.
Der Effekt ist enorm: Selbst ein schmaler Streifen auf dem Bildschirm kann dank der ansteckenden Freude dieser jubelnden Farben die Aufmerksamkeit der Menschen erregen. Aber dieser Trend kann auch schnell zu viel und zu reißerisch sein.
Wie immer gilt: Es sind Trends - du kannst ihnen folgen, musst aber nicht. Wenn es nicht zu dir und deinem Markenimage passt, lass es sein.